Alkoholfreier Wein und trockene Alkoholiker
Bei der Frage, ob alkoholfreier Wein für trockene Alkoholiker geeignet ist, ist man geteilter Meinung. Denn auf der einen Seite ist der Alkoholgehalt in alkoholfreiem Wein mit gesetzlich geregelten Werten zwischen 0,0 bis 0,5% vol. so gering, dass dieser zumindest aus physischer Sicht keine Rolle spielt. Auf der anderen Seite ist eben dennoch Alkohol, wenn auch nur in geringer Menge, vorhanden.
Sind alkoholfreie Getränke tatsächlich eine Alternative für trockene Alkoholiker?
Trockenen Alkoholiker, also vom Alkohol abstinent lebenden Alkoholkranken empfehlen sowohl Fachkliniken, Selbsthilfegruppen und Therapeuten die totale Abstinenz von allen alkoholhaltigen Lebensmitteln. Denn diverse Erfahrungsberichte haben gezeigt, dass schon geringe Mengen Alkohol das Verlangen nach mehr auslösen kann.
» Mehr InformationenSomit besteht die Gefahr, dass selbst alkoholfreie Getränke, welche dennoch eine gewisse Menge Restalkohol enthalten, den alten Kreislauf von der Abhängigkeit neu anstoßen. Dabei hat sich schon gezeigt, dass manchmal eine Praline mit Alkohol ausreicht, um in alte Muster zu verfallen. Das kann sogar nach Jahrzehnten der Abstinenz geschehen.
Kein Wunder also, dass vom Genuss eines alkoholfreien Biers, Weins oder Sekt abgeraten wird. Neben dem geringen Anteil Restalkohol, der in diesen Getränken vorhanden ist, tragen auch die Flasche und der Geruch der alkoholfreien Weine dazu bei den Eindruck zu erzeugen “richtigen” Wein zu trinken. Dabei verspüren viele trockene Alkoholiker einen leichten Placebo-Effekt und fühlen sich an ihre Alkoholiker Zeit zurück erinnert, sie haben den Eindruck, Alkohol zu genießen.
Diese psychischen Eindrücke könnten einen Alkoholkranken dazu verleiten, wieder anfangen zu trinken. Denn die Sucht, welche bei dieser Alkoholkrankheit dahintersteckt, ruht nur und wartet auf einen Auslöser, welcher den trockenen Alkoholiker wieder in seine alten Muster fallen lässt. Daher ist es ratsam alkoholfreien Wein als trockener Alkoholiker nicht zu konsumieren, um der Krankheit überhaupt keine Möglichkeit zu geben in alte Muster zu verfallen.
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